Montur für das Footballtraining

"Mit Empathie und Einsatz als Fire Fighter für die Völkerverständigung"

Von Tim Heber (Abitur 2017)

 

Mein Jahr in den USA hat mir persönlich viel gegeben, sei es einfach nur ein Einblick in eine andere Kultur, neue Freunde oder auch eine Erfahrung, von der ich mein Leben lang zehren kann und werde. Die ersten Tage waren nicht leicht als “Botschafter” zu fungieren, da ich gleich in der ersten Woche mit der so genannten “Hell-Week” begrüßt wurde, das heißt sowohl morgens um 6 Uhr als auch abends um 18 Uhr je zwei Stunden Football Training.

 


Eckdaten zum Austausch:

Stipendium: Deutsch-Amerikanisches Parlamentarisches-Partnerschafts-Programm (PPP), Abgeordneter: Thomas Viesehon, Waldeck (Wahlkreis 167)

Entsendende Organisation: Experiment e.V.

Big Piney/Marbleton, Wyoming, USA

Unterbringung in einer Gastfamilie

Schuljahr: 2015/2016

Das Foto zeigt mein Outfit für die meiste Zeit in meiner ersten Woche, da ich sonst nur geschlafen und vor allem meinen Jetlag bekämpft habe.
Auch der plötzliche Höhenunterschied von Stammen (ca 100 m N.N.) zu Big Piney (ca. 2300 m N.N.) machten mir zu schaffen.
Jedoch fühlte ich mich von Tag zu Tag wohler und habe schnell angefangen Kontakte zu knüpfen. Hier habe ich angefangen, erstmal Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Wie es sich für einen “Junior Botschafter” gehört. Meine Mitschüler staunten nicht schlecht als ich in einem T-Shirt zum Mittagessen kam und wusste, was Chicken Wings sind.
Wenn ich jetzt zurückblicke, dann bin ich froh, so viel mit den Leuten geredet zu haben, ich habe ihnen zumindest Denkanstöße geben können, denn auch wenn die meisten nicht meiner Meinung waren, so waren sie jedoch stets interessiert und haben sich gefreut auch andere Meinungen zu hören.
Diese ganzen Erfahrungen haben mich sehr zum Nachdenken gebracht, denn ich bin in einem liberalen Land aufgewachsen und kenne viele liberale Ideen, mit konservativen und nahezu rechten Ideen war ich nie konfrontiert. In Wyoming war es eher andersherum: viele sehr fragwürdige Einstellungen zu einigen Themen. Nichts desto trotz war es für mich positiv, auf solche zu treffen, da mein Horizont geweitet wurde und man nicht mehr nur andere Meinungen in Schubladen einordnen konnte. Um mich zu integrieren musste ich nachfragen und herausfinden, was diese Leute bewegt. Diese Fähigkeit will ich um keinen Preis der Welt wieder hergeben, denn es ist für mich wichtig, Empathie richtig einzusetzen.

 

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Um mich mehr in die Gesellschaft zu etablieren, bin ich der Feuerwehr beigetreten, wo ich viele neue Dinge gelernt habe.
Im Dezember 2015 hat dann die Ausbildung zum Fire Fighter I angefangen, von da an konnte ich auch auf Einsätze mitfahren, was meinem Ansehen in meiner Gemeinde sehr geholfen hat. Denn nach kurzer Zeit kannten mich viele Bewohner als “The German Fireman”.
Auf dem Bild sieht man mich mit meinem Batallions Chief, der mich mit allem unterstützt hat. Er konnte mir sehr viel beibringen, aber er hat auch immer nachgefragt, wie wir Sachen in Deutschland regeln und hat trotz seiner 35 jährigen Erfahrung als Feuerwehrmann meine Ideen ernst genommen und diese auch immer gerne in Übungsabenden mit dem ganzen Battalion besprochen.
Im Februar habe ich dann die Fortbildung zum Wildland Fire Fighter gemacht und konnte so auch auf einige Wald- und Buschbrände mitkommen.
Dort war ich dann entweder als Führungsassistent oder auch direkt an und in der Brandquelle.

 

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Ich denke, dass dies ein sehr gutes Projekt, war meiner Gemeinde zu helfen, denn dort war ich eine echte Hilfe und es hat sich auch auf das Ansehen gegenüber Deutschland positiv ausgewirkt.

Das Ganze hört sich alles sehr positiv an, man muss jedoch sagen, dass ich froh bin in Deutschland zu wohnen, denn die Freizeitmöglichkeiten außerhalb der Schule sind sehr begrenzt, alleine die Entfernungen tragen dazu bei, denn alles liegt sehr weit auseinander. Außerdem sind die Jugendschutzgesetzte um einiges strenger als hier in Deutschland, Man benötigt zum Beispiel noch die Unterschrift der Eltern in meiner High School bis zu dem 21. Geburtstag.
Aber es sind nun mal andere Kulturen und es bleibt mir letzten Endes nichts anderes zu sagen als: Es ist nicht besser und es ist nicht schlechter, es ist einfach nur anders, ganz getreu einem Motto von Experiment. (Tim Heber)