"Die Gastfreundlichkeit und Offenheit der Italiener ist fazinierend!"

Von Michelle Mielke, Finn Münch und Sören Voth, Abitur 2016

Auslandspraktikum in Palazzolo Acreide/ Sizilien

In den Tagen vom 21.07. bis zum 11.08.2015 haben wir, Sören, Finn und Michelle - Schüler der Jahrgangsstufe Q2 - an dem Auslandspraktikum in Palazzolo Acreide, Sizilien, teilgenommen. Idee dieses internationalen Praktikums war es, uns in der Tourismusbranche einzusetzen, entweder im Touristenbüro oder in einem archäologischen Museum des Ortes, dessen historische Stätten zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Untergebracht wurden wir in Gastfamilien, je eine pro Praktikant. Geschickt war, dass wir alle sehr dicht beieinander wohnten. So war es leicht, einander kurz zu besuchen und auch die Gastfamilien der anderen kennen zu lernen.

Auf den ersten Blick war klar, dass die Italiener sehr gastfreundlich und offen waren. Man bekam, obwohl man die Sprache nur teilweise oder gar nicht, verstand, sofort den Eindruck, dazuzugehören. Wir kommunizierten die meiste Zeit auf Englisch, doch wurde auch von beiden Seiten viel Wert darauf gelegt, sich ein paar Wörter oder Sätze der jeweils anderen Sprache anzueignen. Mit unseren Gastfamilien unternahmen wir in den drei Wochen sehr viel gemeinsam. Sie bestanden auch darauf, uns ihren Verwandten vorzustellen. So entstand eine familiäre Atmosphäre.

Mit unseren Gastschwestern und deren Freunden fuhren wir u.a. zum etwas weiter entfernten Strand oder bummelten in den nächstgelegenen Städten herum. Sie waren ebenfalls sehr daran interessiert, unsere Kultur näher kennen zu lernen, und vermittelten uns auch sehr viel von ihrer eigenen. Zu den Gleichaltrigen hatten wir nach kürzester Zeit eine sehr gute Bindung aufgebaut und feierten mit ihnen zusammen die religiösen, aber auch „normalen“ Feste Palazzolos.

Unsere Arbeit fand die meiste Zeit in den Räumen des archäologischen Museums statt, von 9:00 bis 12:30 Uhr. Unsere Hauptaufgabe bestand darin, die englischen, manchmal aber auch italienischen Texte über die unterschiedlichen geschichtlichen Epochen zu übersetzen. Leider konnten wir nicht wirklich mit Touristen kommunizieren, da zu unserer Arbeitszeit keine englischen oder deutschen Besucher anwesend waren. Dies hatte der Bürgermeister in seiner Begrüßungsrede bereits angedeutet. In diesem Zusammenhang hatte er auch betont, dass der Hauptschwerpunkt unserer Reise darin liegen sollte, gelassen an die Herausforderungen heranzugehen, gegenüber der anderen Kultur neugierig zu sein und die Zeit in Italien zu genießen.

Unsere Auslandserfahrung fällt insgesamt sehr positiv aus und wir freuen uns darüber, dies erlebt haben zu dürfen. Die herzliche Begrüßung und die freundliche und offene Art der Italiener steht unserer Meinung nach im Kontrast zu der etwas kühleren und distanzierteren Art der Deutschen. Uns wurde sehr viel Zuneigung entgegengebracht und wir wurden von Anfang an akzeptiert und integriert, sowohl im Freundes- als auch im Familienkreis. Wir durften viele neue Erfahrungen sammeln, nicht nur auf der menschlichen, sondern auch auf religiöser Seite. So fand an unserem letzten Abend ein Fest statt, welches dem katholischen Heiligen San Sebastiano gewidmet war und unseren gesamten Aufenthalt abrundete.

Bei dieser Gelegenheit wurde erneut die Begeisterungsfähigkeit der Italiener deutlich, die Stimmung war großartig und zwei gewaltige Feuerwerke rundeten die Festivitäten ab.

Wir empfehlen diese Form des Auslandsaufenthaltes auf jeden Fall weiter, auch wenn wir uns größere Herausforderungen bei unserer Tätigkeit rund um die Museums-/Touristenarbeit gewünscht hätten. Für zukünftige Praktika finden wir es wichtig, wenn in der Gruppe der Praktikanten jemand mit Italienischgrundkenntnissen dabei ist, um eventuelle Kommunikationsfehler, an der Arbeit oder in der Familie, leicht beheben zu können.

Wir raten jedem, der diese Chance ebenfalls ergreifen will, einfach kontaktfreudig und neugierig zu sein - wie die Italiener es uns gegenüber waren!