Einer von vielen Ausflügen zum Tafelberg

 

 

 

"Eine 100%ige Bereicherung für mein Leben!"

Von Antonia Rüter (Abitur 2017)

 

Mein Jahr in Kapstadt/Südafrika

 

„Hello everyone“ - „Hallo almal“ - „Molweni nonke“: Irgendwann im Laufe eines Tages hört man diese Begrüßungen auf Englisch, Afrikaans oder Xhosa, wenn man in Kapstadt unterwegs ist. Und genau dort, im vermutlich kulturell vielfältigsten Land der Welt, Südafrika, habe ich vom 14. Juli 2014 bis 13. Juli 2015 gelebt. Diese kulturelle Vielfältigkeit zeigt sich natürlich in den verschiedensten Ethnien und der jeweils typischen Küche, in den Religionen und in der generellen Wertlegung auf Kunst, Musik, Theater etc. aus aller Welt; aber auch Austauschschüler aus allen erdenklichen Ländern interessieren sich für Südafrika. So habe ich neben Freunden aus der Schule u.a. auch Belgier, Italiener und Brasilianer kennen gelernt und hatte auch einen Gastbruder aus Thailand, zu dem ich immer noch viel Kontakt habe.

Allgemein wird Toleranz in Südafrika groß geschrieben und jeder Fremde wird herzlich empfangen und integriert. Diese Offenheit haben wir definitv Nelson Mandela, respektvoll „Madiba“ genannt, zu verdanken, der jederorts geschätzt und geliebt wird und sicherlich nicht nur ein großes Vorbild der Südafrikaner ist!

Obwohl ich natürlich noch seitenlang weiter über die Bedeutung Mandelas für die Südafrikaner schreiben könnte, war ich doch hauptsächlich als Schülerin dort und habe somit den Großteil meines Auslandaufenthaltes an der Wynberg Girls' High School verbracht.

 

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Wellington Quad der WGHS

 

Dort war ich je ein Halbjahr in der 10. (vgl. E2) und 11. Klasse (vgl. Q1) – das Schuljahr beginnt den Jahreszeiten entsprechend nach den Sommerferien im Januar. Neben den Pflichtfächern Englisch, Mathe (oder maths literature, eine einfachere Variante), Afrikaans (oder Xhosa) und Life Orientation (ähnlich Gesellschaftslehre, incl. Sport) kann man 3 Fächer wählen, die je 5-stündig unterrichtet werden; ich hatte Geographie, Geschichte und Physik/Chemie. Das Unterrichtsniveau ist vergleichbar mit dem deutschen, und auch das südafrikanische Matric wird dem Abitur gleich an deutschen Universitäten anerkannt, soweit man eine Naturwissenschaft belegt hat.

Nachmittags ist es üblich, sich einer der zahlreich angebotenen AGs anzuschließen; so habe ich sowohl im Orchester als auch im Streicherensemble gespielt und bin je einmal pro Woche zum Squash und Schwimmen gegangen.

Im Allgemeinen wird viel Wert auf Organisation, gutes und respektvolles Benehmen und Etikette gelegt, was sich auch im Motto „Honour before Honours“ widerspiegelt. Demnach wird es auch von den Schülerinnen und Schülern erwartet, sich selbstständig möglichst viel in den vier „Säulen“ (pillars) academics, culture, sport und service, die das Grundsystem der Schule bilden, zu engagieren. Und, wie das Schulmotto schon sagt, sind die Erfahrungen, die man sich dabei aneignet, noch viel bereichernder als die Auszeichnungen, die man bekommt. Daher habe ich in meinem ganzen Jahr keine Schülerin getroffen, die ihre Schuluniform nicht mit Stolz getragen hat oder die nicht stolz war, über sich sagen zu können, sie sei ein „Wynberg Girl“!

 

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V.l.n.r.: Meine beste Freundin Andria, ich und meine Tutorin Mrs. Elke Hill (die perfekt Deutsch spricht)

 

Fazit:

Mein Jahr in Kapstadt, der offiziell schönsten Stadt der Welt, war definitiv das beste Jahr meines Lebens und ich würde es jederzeit liebend gerne wiederholen! Ich habe dort unglaublich viel erlebt, viel von Land und Leuten gesehen und erfahren, und vor allem gelernt, selbst mit Problemsituationen umzugehen, die über die hinausgehen, die man von zu Hause kennt. Eine 100%ige Bereicherung für mein Leben!

 

Noch ein paar Tipps für den Auslandsaufenthalt:

  • Sei neugierig! Wann immer sich die Möglichkeit ergibt, geh auf Ausflüge und sieh dir das Land an!
  • Sei offen gegenüber allem und jedem!
  • Mach mit! In AGs und Vereinen lernt man am leichtesten Freunde kennen!
  • Probiere Neues! Hier hast du Gelegenheiten, die sich in Deutschland nie ergeben werden!
  • Akzeptiere die Gebräuche! Nur dann kann man wirklich in die Kultur eintauchen!
  • Rede und erzähl! Die Leute sind genauso neugierig auf das Leben hier in Deutschland!
  • Hab Spaß und erlebe so viel wie möglich, es ist eine einmalige Zeit!!!

 

Zum Abschluss ein Zitat, dass das aufregende Leben als Austauschschüler/-in perfekt zusammenfasst:

„Life begins at the end of your comfort zone!“

Neale Donald Walsch