Drucken

„Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben“: so lautet ein Alexander von Humboldt zugeschriebenes Zitat, das angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen nichts von seiner Bedeutung eingebüßt hat. Was aber hat man davon, wenn man sich die Welt tatsächlich anschaut?

 

Um diese Frage ging es hauptsächlich am Donnerstag der vergangenen Woche, an dem die ASS zum bereits sechsten Mal Schülerinnen, Schüler und ihre Eltern über schulische und außerschulische Angebote für Auslandsaufenthalte informierte.

Dabei berichteten aktuelle und ehemalige Schülerinnen sowie Schüler der ASS übereinstimmend von der herzlichen Aufnahme im Gastgeberland, von Gastfreundlichkeit, von gemeinsamen Unternehmungen auch mit anderen Familien - und auch von Katzen, von denen Hannah Jonas aus der E1 als besondere Erfahrung gleich vier in ihrer englischen Gastfamilie kennen gelernt hat.

 

9 jonas

Hannah Jonas schilderte ihre Erlebnisse in Birmingham

 

Und falls es doch einmal mit der Chemie nicht gestimmt habe, sei die Austauschorganisation sofort mit einer Lösung bei der Hand gewesen. Dies schilderte Hanna Klosse (Q3) in dem Erfahrungsbericht über ihren USA-Aufenthalt, der ihr durch ein Stipendium des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms ermöglicht worden war.

 

8 klossHanna Klosse erzählte von ihren Erfahrungen in den USA

 

Aufsehen als Europäer habe man durchaus aber auch erregt, wie sich Henrike Pfannkuche erinnerte, die gerade im Sommer ihr Abitur an der ASS erworben hat und speziell für diesen Abend zusammen mit Mira Irmer noch einmal an ihre alte Schule gekommen war.

Sie hatte am USA-Austausch teilgenommen, der zu den internationalen Projekten gehört, mit denen die ASS als Europaschule und als UNESCO-Projektschule ihren Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein von europäischen Werten und europäischer Identität vermitteln möchte. Daher wurden auch die weiteren Angebote an der ASS, die Begegnungsfahrt nach York, die noch relativ neue Fahrt nach Marianske Radcice in Tschechien sowie der Italienaustausch, der voraussichtlich 2020 wieder stattfinden wird, vorgestellt.
Zusätzlich informierten zwei der derzeitigen JuniorbotschafterInnen über weitere lokale und überregionale Projekte, die die ASS im vergangenen Schuljahr als Europaschule durchgeführt hat.

Neben der Erweiterung der interkulturellen Erfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse werde man aber auch durch einen Auslandsaufenthalt als Persönlichkeit selbstbewusster, wie Paul Staubesandt aus der Q3 erklärte. Er war mit der gemeinnützigen Organisation YFU für ein halbes Jahr in Italien unterwegs und stellte auch das Anforderungsprofil vor, das interessierte Schülerinnen und Schüler erfüllen sollten. Vorkenntnisse in der jeweiligen Landessprache seien von Vorteil, wichtiger aber seien (neben mindestens soliden Schulnoten) Aufgeschlossenheit, Anpassungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein.

 

10 staubesandt

Paul Staubesandt informierte über die Organisation YFU

 

Worüber man sich bei längeren Auslandsaufenthalten allerdings im Klaren sein sollte, darauf wies abschließend Isabell Gobrecht hin. Sie war mit der Organisation AIFS im Rahmen des Work and Travel-Programms für ein Dreivierteljahr in Australien und erzählte von ihrer Arbeit auf einer Hühnerfarm sowie einer Rinderfarm. Den Lohnertrag konnte sie dann vor Ort in weitere Reisen durch den Kontinent und nach Neuseeland investieren und war so u.a. am Ayers Rock sowie in Perth, Sydney und Melbourne. Dabei seien die Entfernung, die fremde Sprache und die ungewohnte Umgebung Dinge gewesen, mit denen sie haben lernen müssen umzugehen. Doch diese Aspekte, so der allgemeine Tenor des Abends, werden mehr als aufgewogen durch den Zugewinn an Weltanschauung.

 

11 gobrecht 3Isabell Gobrecht berichtete von ihren Erfahrungen mit Work and Travel in Australien

 

Wem diese Präsentationen nicht reichten, der fand in der Pause bei der Infobörse darüber hinaus ein breites Angebot an Materialien, mit denen unterschiedliche Organisationen über kürzere und längere Auslandsaufenthalte während der Schulzeit und nach dem Abitur informierten.

6a pauseIn der Pause herrschte reger Betrieb an der Infobörse

 

Nicht unerwähnt bleiben sollen die sehr fundierten Informationen zu den schulrechtlichen Rahmenbedingungen und zu den verschiedenen Finanzierungsmodellen und –möglichkeiten, die neben den Referenten vor allem Frau Bruns detailliert erläuterte. Sie ist auch die Ansprechpartnerin für alle organisatorischen und rechtlichen Fragen, die eventuell an diesem Abend offen geblieben sind und gerne in ihrer Sprechstunde geklärt werden können.
Für die Schulgemeinde besteht die Möglichkeit jeden Donnerstag in der Mittagspause und nach Vereinbarung. Anfragen zukünftiger ASS-Schülerinnen und –schüler für eine persönliche Beratung werden vom Sekretariat an Frau Bruns weitergeleitet.

 

2 bruns