Vielstimmiger Gesang an der ASS? Abends? In der Aula? Völlig unmöglich! Das kann doch nicht sein?

Die ASS kann doch gar nicht singen??… doch, wirklich, und zwar am 20.12.2017 das Weihnachtslied „Silent Night“, und es klang sehr weihnachtlich. Eltern und Schüler sangen gemeinsam, weil die Jazzband „Groove Juice“, die sonst überwiegend in Kassel spielt, zusammen mit Sängerin Nicole Jukic, das Publikum dazu ermuntert hatten (und einige Tipps zum „Mitsingen“ hatten sie auch parat).

Heiko Eulen, Michael Koch, Peter Altwasser, Urban Beyer, Jürgen Grauer und Jens Großmann bereiteten dem Publikum einen unvergesslichen Abend. Die durch die Jazzvariationen immer zwar bekannt, aber doch ungewohnt klingenden Weihnachtslieder waren frei von jeglichem Kitsch, und die allzu bekannten wurden auch schon mal als Medley hintereinander weg gespielt, mit gekonnt fließenden Übergängen. Der Gesang wurde in immer wieder wechselnden Besetzungen geboten, auch an den Instrumenten herrschte reger Wechsel, und wir hatten den Eindruck, dass hier „alle alles“ können. Hervorzuheben wäre aus dem Programm, durch das Urban Beyer mit viel Humor führte, beispielsweise der Einsatz von Schlagzeug und Trompete beim Lied „Der kleine Trommler“: Gesang war hier vollkommen überflüssig, abgesehen von einem an der passenden Stelle hineingerufenen „Parampampampam“ durch Grauer. Beeindruckend auch Auftritt von Sängerin Nicole Jukic, deren Stimme mühelos alle Anwesenden in ihren Bann zog. Auch Musiklehrer Wuttke war fasziniert von der Klarheit und Genauigkeit ihrer Stimme, und wie die anderen Musiker hielt auch Jukic den Kontakt zum Publikum aufrecht, während sie Klassiker wie „All I want for Christmas is you“ sang.

Für großes Gelächter sorgten die „Weihnachtsgeschenke“ der Band: Eine Ukulele, eine Nasenpfeife, eine Blockflöte und eine Melodica kamen da zum Vorschein. Sie wurden natürlich sofort ausprobiert, begleitet nur vom Tenorhorn, und auch dabei verstand die Band es, das Publikum nicht nur durch ihren Humor, sondern vielmehr durch ihr Können zu beeindrucken. Bei so viel Begeisterung für die Musik konnte das Publikum einfach nicht anders: Man bekam Lust darauf, selbst zu singen, und so war der von der Gruppe angeregte „größte Gospelchor der Welt“ eine tatsächlich sehr große Gruppe aus hingerissenen Zuhörerinnen und Zuhörern, die gern mitsangen. Manche kannten den Text auswendig, andere lasen ihn vom hochgehaltenen Plakat ab, und wieder andere versuchten sich an der zuvor vorgestellten „Vokalharmonik“: Man singt einfach nur die Vokale mit, die der Nachbar singt (bitte auf keinen Fall in kleineren Chören ausprobieren!). Anhaltender Applaus begleitete den Abschied der Band von Hofgeismar.

Die ASS plant bereits für das nächste Jahr ein erneutes „Groove Juice Christmas Jazz Event“.