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03. Februar 2016, in der Aula der ASS: Einen ganzen Tag Film gucken? Nein, das war es sicher nicht. Die Deutsch-Leistungskurse der Q2 hatten sicherlich mehr Film und weniger Analyse erwartet, dennoch schaffte es Dr. Carsten Siehl, der Referent der Veranstaltung, die sechzig Schülerinnen und Schüler in die Welt des Films zu entführen. 

 

Filmanalyse3Er erklärte die Fachsprache (Schnitt, Montage, Einstellung... ), diskutierte filmische Mittel, Ekel zu verursachen (ja, genau: Ekel), und analysierte mit den drei Kursen einzelne Filmausschnitte, um das Erarbeitete zu veranschaulichen. Eigentlich merke man, stellte er fest, wie Film Wirkung erzielt - man müsse es sich nur bewusst machen.

Der Veranstaltung für die Schülerinnen und Schüler vorausgegangen war eine eintägige Fortbildung im Dezember 2015, organisiert von der Fortbildungsbeauftragten (und Deutschkollegin) Brigitte Turba-Jurczyk, an der alle Deutschlehrerinnen und -lehrer der ASS teilgenommen hatten. Da der Themenbereich "Medien" für das Zentralabitur in diesem Fach eine größer werdende Rolle spielt, war die Fortbildung für die Lehrerschaft von großer Bedeutung - vor allem die vergleichende Analyse von Verfilmung und literarischem Werk bietet die Chance, vertiefend sowohl auf das geschriebene Wort wie auch auf das Medium einzugehen. Warum wurde welche Kameraeinstellung gewählt? Wie verhält sich der Erzähler in diesem Textabschnitt? Wieso an einer Stelle ein "Close up", an anderer die Totale? ...Was die Lehrer an jenem Fortbildungstag sehr kompakt lernten, hatte der Referent im Februar für die Schülerinnen und Schüler selektiert: Den Fokus legte er hier auf die Wirkung der Filmsprache.

Die Veranstaltung sei hilfreich gewesen, sich dem Medium zu nähern, wurde von den Jugendlichen geäußert. Dr. Siehl, der auch beim Jungen Dokfest in Kassel das filmpädagogische Begleitprogramm leitet, zeigte, wie vielschichtig eine einzige Szene im Film sein kann. Und für den Zugewinn des analytischen Blickes auf das Medium Film werden die Kurse auch das Angebot der Schulkinowochen in Kassel nutzen. Im Anschluss an die Filmvorführung gebe es dort nochmals die Möglichkeit der intensiven Analyse, auch hier also nicht nur "Film gucken"... aber das geht ja ohnehin viel besser ohne Lehrer.