Drucken

 

Den internationalen Gedenktag zur Befreiung der Häftlinge im KZ Auschwitz-Birkenau - 27.01.1945 - hat zum 71. Jahrestag der Leistungskurs Geschichte Q3 unter Leitung von Frau Wagener gestaltet.

Die intensive Vorbereitung begleiteten Frau Drinnenberg und Herr Naundorf vom Stadtmuseum Hofgeismar, in dem es eine umfangreiche Judaica-Abteilung gibt. Die Geschichte der Vertreibung der alteingesessenen und gut integrierten Familie Goldschmidt aus Hofgeismar ist dort dokumentiert und wurde vom Kurs in Berichten und Zitaten eindrucksvoll vorgetragen. Die Aula der ASS war bis auf den letzten (Steh-)Platz belegt, und doch: Als der Kurs zum stillen Gedenken aufforderte, war kein Ton zu hören - alle Anwesenden, Schüler wie Lehrer, schwiegen. Das Ende der Veranstaltung wurde von bedrücktem Schweigen begleitet; noch immer ist die Erinnerung an die Vernichtung tausender Mitmenschen, wie sie während des Nationalsozialismus´ geschah, kaum zu begreifen.

Gedenktag2016-1
Gedenktag2016-2
Gedenktag2016-3
Gedenktag2016-4
Gedenktag2016-5
Gedenktag2016-7
Gedenktag2016-8
Gedenktag_Vorbereitung
1/8 
start stop bwd fwd

Der Vortrag überzeugte insbesondere durch den deutlichen und anschaulichen Bezug zur Hofgeismarer Geschichte. Dieser Bezug sei der Arbeit im Stadtmuseum zu verdanken, erklärte die Kursleiterin. Zuvor hatte der Leistungskurs einen Projekttag im Stadtmuseum durchgeführt, der gemeinsam von der Lehrerin und den Mitarbeitern des Stadtmuseum vorbereitet wurde. An die Thematisierung der Bedeutung des Gedenkens schloss sich die Frage an, wie und welche Inhalte zum Verständnis aufgearbeitet werden müssten. Hierzu boten zum einen die Materialien des Stadtmuseums einen sehr guten Zugang, zum anderen unterstützten Frau Drinnenberg und Herr Naundorf die Schülerinnen und Schüler kompetent bei einzelnen Fragen.

Insbesondere die regionalgeschichtlichen Bezüge sowie die Dokumentation der individuellen Schicksale jüdischer Bürger führten zu der Entscheidung, dass der Gedenktag einer Hofgeismarer Familie gewidmet werden müsse. Diese sollte stellvertretend für alle Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes stehen. Schließlich entschied sich die Gruppe für die Familie Goldschmidt, die in der Petristr. 3 in Hofgeismar wohnte. Der Sohn Erwin besuchte bis 1936 das Realgymnasium hier in Hofgeismar, aus dem dann die ASS wurde. Bei der Ausgestaltung der Präsentation für den Gedenktag ordneten die Schülerinnen und Schüler die historischen Fakten und arrangierten anschließend diesen Text mit Fotos, Dokumenten und Musik, um dem Anlass gerecht zu werden.