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Ein etwas anderes Jahr

Von Annika Linge (Abitur 2015)

 

Lange habe ich auf den Moment hin gefiebert und dann war es soweit, am 14.08.2015 saß ich im Flieger Richtung Bangkok. Ich wusste nicht wirklich, was auf mich zukommen würde. Ich wusste, dass ich am Flughafen Becci treffen würde, dass wir ein Hostel für zwei Nächte und noch drei Flugtickets im Gepäck hatten und somit mindestens ein halbes Jahr unterwegs sein würden. Und kurz vor der Landung, als ich diese große, pulsierende Stadt sah, wurde mir zum ersten Mal so richtig bewusst, dass ich jetzt für ziemlich lange Zeit ziemlich weit weg sein würde.

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Wir haben uns sehr schnell an unser neues Leben gewöhnt, immer unterwegs zu sein, alle zwei bis drei Tage wieder den Rucksack zu packen und für meist viele Stunden in einem kleinen, vollgestopften Bus zu sitzen. Woran wir uns aber nie gewöhnt haben, war, an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken, atemberaubende Plätze und Bauwerke zu sehen und die hilfsbereitesten und herzlichsten Menschen an den ungewöhnlichsten Orten zu treffen.

Insgesamt waren wir ein Jahr unterwegs. Wir haben in Thailand gestartet und sind von dort aus über Land nach Laos, Vietnam und Kambodscha.

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Danach ging es mit dem Flieger für einen Monat nach Nepal, wo wir zum Everest Base Camp gewandert sind und anschließend über Singapur für ein halbes Jahr nach Australien. In Australien haben wir drei Monate in einem Resteraunt gearbeitet, in einer Garage umsonst gewohnt und eine unglaublich schöne Zeit gehabt. Nachdem wir unsere Konten also wieder aufgebessert hatten, ging es für eineinhalb Monate auf einen Roadtrip von Sydney aus über Melbourne und Adelaide durchs Outback zum Uluru. Zurück in Sydney war uns klar: Wir wollen nochmal nach Asien. Wir machten in Sydney zwei Wochen House- und Dogsitting und gingen dann zum Woofen (arbeiten gegen Unterkunft und Essen) nochmal für einen Monat in eine kleine, etwas spezielle Community, um Geld für Asien zu sparen. Nach Australien ging es für je einen Monat nach Indonesien und Myanmar, bevor es Zeit war, die Heimreise anzutreten.

 

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Ich will nicht sagen, dass alles immer einfach war, und ich weiß auch, dass wir sehr viel Glück mit den Leuten hatten, die wir getroffen haben, aber wir haben so viel erlebt, gelernt und gelacht, dass es nichtgelogen ist, wenn ich sage, dass wir das beste Jahr unseres Lebens hatten, und ich kann es jedem nur empfehlen auf Reisen zu gehen und sich das, was man in der Schule gelernt hat, mal mit eigenen Augen anzuschauen!


Annika Linge