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Es ist eine einmalige Chance im Leben – „Nobody’s stopping you!“
Von Jasmin Dähmlow (Abitur 2019)

Mein Name ist Jasmin Dähmlow, ich bin 17 Jahre alt und ich möchte hier über meine Erfahrungen, die ich bei meinem Auslandsjahr in Finnland gemacht habe, erzählen.

Derzeit bin ich in der E-Phase an der ASS, im Englisch-Tut-Kurs. Vom August 2015 bis Juni 2016 habe ich mit der Organisation AFS ein Jahr in Mäntsälä im Süden Finnlands verbracht, nicht einmal 50 km von Helsinki entfernt.

Das ganze Jahr über war ich in einer Familie untergebracht, die aus meinen Gasteltern und drei Geschwistern bestand. Meine jüngere Schwester ist 15 Jahre alt, meine zwei Brüder 18 und 20 Jahre. Sie hatten auch einen Hund, Nappi, mit dem ich häufiger Spaziergänge gemacht habe, und ein Pferd.

In Finnland ging ich auch zu Schule, welches ja – so wird es gesagt – auch eines der mit besten Schulsysteme sei. Mäntsälän lukio ist der Name der Schule, was eigentlich nur „Oberstufe Mäntsäläs“ bedeutet. Ich konnte dort selber meine Kurse fünf Mal im Jahr neu wählen (was ich an dem finnischen Schulsystem auch sehr schätze) und wurde häufig von meinen Freundinnen zu Schulveranstaltungen mitgenommen, habe dort an dem traditionellen „Vanhojentanssi“ teilgenommen und auch auf einem Konzert gesungen, welches von der Schulband organisiert wurde, von der ich Teil gewesen bin. Neben Englisch habe ich auch Kurse in Mathe belegt, Erdkunde, Kunst, Musik, Religion, Gesellschaftslehre und Philosophie.

Neben den drei Wochenend-Treffen und vielen Länderabenden, die von meinem zugehörigen Komitee von AFS organisiert wurden, hatte ich auch die Möglichkeit an einer 5-tägigen Reise nach Lappland im Februar teilzunehmen. Dort konnten wir Ski fahren, snowboarden, eisfischen und wandern. Wir besuchten außerdem eine Rentierfarm, wo alle den Rentierschlitten-Führerschein machen konnten, und eine Amethyst-Mine. Jeden Nachmittag und Abend verbrachten wir in der Sauna mit einem Sprung ins kalte Wasser durch ein Loch im zugefrorenen See. Das Highlight war ein Abstecher zum Weihnachtsmanndorf, wo wir den „joulupukki“ sogar persönlich treffen konnten.

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Besuch bei meinen Großeltern an der südlichen Küste Finnlands

Neben vielen Freunden - nicht nur finnischen, sondern auch aus aller Welt – habe ich auch eine zweite Familie in meiner Gastfamilie gefunden. Finnisch ist eine schwierige Sprache, da möchte ich nicht lügen, und auch wenn ich sie jetzt noch nicht fließend sprechen kann, so will ich weiter lernen. Aber auch mich hat diese Herausforderung nicht davon abgehalten, dieses Auslandsjahr durchzuziehen. Im Nachhinein würde ich es definitiv noch einmal machen, auch um eventuell Sachen zu machen, für die ich in dem Jahr keine Zeit gefunden habe.

Ein Auslandsjahr scheint sehr massiv zu sein, auf den ersten Blick, aber selbst die schlechten Erfahrungen bringen einen weiter und man lernt daraus. Ich selber bin als Person sehr gewachsen, habe mich für neue Dinge interessiert und habe eine viel offenere Sicht auf Dinge und Situationen.

Falls also jemand den Wunsch hat, ein Auslandsjahr zu machen, hat allerdings eventuelle Zweifel, dann möchte ich nur raten, es einfach zu machen! Es ist eine einmalige Chance im Leben, gerade in diesem jungen Alter, und dort auch zur Schule zu gehen, kann die Angst nehmen und es einfacher machen, sich zu integrieren. Nobody’s stopping you!

Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung! (Jasmin Dähmlow)