Drucken

Krimmel 1 klein

 

 

"Ich habe eine zweite Familie dazugewonnen!"

Von Katharina Krimmel, ehemalige LiV, Zweites Staatsexamen Juni 2015

 

 

 

 

 

 

 

Ein Jahr in Kansas/USA

 

Mein Austauschjahr in die USA 2003/04 mit Experiment e. V. hat mich sehr bereichert. Meine Gastfamilie in Kansas hat mich ein ganzes Jahr lang als ihre „German Daughter“ bzw. „German Sister“ wie ein Familienmitglied behandelt und ihr Leben mit mir geteilt: Wir haben zusammen gelacht, geweint, geteilt und gezankt. Ich habe viele erinnerungswürdige Erfahrungen gemacht. Während meines Schüleraustausches habe ich sehr viel über das Leben in den Vereinigten Staaten und vor allem über mich selbst gelernt. Ich bin, obwohl ich nicht gläubig bin, zweimal pro Woche in die Kirche gegangen, weil es dort so nett war, habe Stabhochsprung ausprobiert, im Musical und Theater der High School mitgespielt, Tennis angefangen und jeden Schulrekord im Schwimmen gebrochen. In der High School habe ich erfahren, wie viel Spaß die Schule mit ausgefallenen Fächern, School Spirit und besonders motivierten Lehrern machen kann. Gerade jetzt in meinem Referendariat als angehende Lehrerin denke ich noch gerne daran zurück, wie mich damals einige meiner amerikanischen Lehrer besonders an die Hand genommen und gefördert haben. Vor allem versuche ich seit meinem Schüleraustausch, mir die generell sehr positive Herangehensweise der Amerikaner an das Leben beizubehalten und mich auf neue Dinge grundsätzlich einzulassen. Ich weiß durch meine beiden Leben in den USA und in Deutschland mehr, wer ich selbst sein möchte, und bin fest davon überzeugt, dass mein Austauschjahr mir Horizonte eröffnet hat, die ich sonst nie gesehen hätte. In Deutschland schien mir das Leben in seinen gewohnten Gängen einfach weitergegangen zu sein und ich hatte nicht das Gefühl, wirklich etwas verpasst zu haben. Manchmal denke ich sogar, dass mir das Jahr in den USA mit seinen ganzen Ups and Downs, besonders weil ich das Leben sehr intensiv wahrgenommen habe, so viel gegeben hat wie vielleicht fünf Jahre in Deutschland. Ich würde es um keinen Preis der Welt missen wollen.