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Das Darstellende Spiel steht als Erweiterung des Spektrums der sog. „musisch-ästhetischen“ Fächer gleichwertig neben Kunst und Musik. Es unterscheidet sich allerdings formal von Kunst und Musik durch die Form der Abiturprüfungen. Denn Darstellendes Spiel (abgekürzt DS oder DSP) kann in der Abiturprüfung nur mündlich bzw. praktisch abgelegt werden, im Gegensatz zu Kunst und Musik. Schülerinnen und Schüler müssen sehr genau überlegen, welches der drei Fächer ihnen liegt, falls diese als Abiturprüfung in Frage kommen: Nur, wenn man ab der E1 Unterricht hatte, darf man sich auch prüfen lassen – obwohl es nach der E2 die Möglichkeit gibt, zu wechseln.

 

 

Inhaltlich betrachtet überzeugt der Unterricht trotz anspruchsvoller Theorie-Bestandteile durch die enge Verbindung von Theorie und Praxis.dsp web 2 Das Lernen in DSP erfolgt nicht nur im Kopf, sondern auch mit dem Körper, indem alles, was gelernt wird, auch in der Praxis ausprobiert werden kann. Dies führt in ganz unterschiedliche und sehr abwechslungsreiche Produktionsformen, z.B. Einzel- und Gruppenimprovisationen, die sehr freie oder ganz werkgetreue Arbeit an  einzelnen Szenen aus klassischen oder modernen Theaterstücken, aber auch das „Theater am anderen Ort“, „unsichtbares Theater", Schattentheater, Pantomime, Performance und viele mehr. Man lernt die theatralen Zeichensysteme (gemeint sind Kategorien wie Mimik, Gestik, Licht …) und Techniken zur Ästhetisierung des eigenen Spiels kennen (zum Beispiel durch den Einsatz chorischen Sprechens), sie kreativ und eigenverantwortlich anzuwenden und sowohl die eigenen wie auch die Ergebnisse anderer Kursmitglieder kritisch und vor allem konstruktiv zu reflektieren. Die Verbindung von Theorie und Praxis zeigt sich auch in den Leistungsnachweisen: Mindestens einer pro Halbjahr ist schriftlich, der andere in der Regel praktisch, d. h. hier wird die Umsetzung des Gelernten als eigene Inszenierung geprüft. Das Fach ist eher nichts für bühnenscheue Menschen … es sei denn, sie nehmen die Herausforderung bewusst an.

 

Zusammenfassend könnte man sicherlich sagen, dass die grundsätzlich schweißtreibende gemeinsame Arbeit nicht nur das Selbstbewusstsein dsp web 3und die darstellerischen Fähigkeiten sowie Teamfähigkeit und Empathie fördert. In DSP gibt es Gelegenheiten, die eigenen Schwerpunkte und Kenntnisse aus anderen Fächern wie Deutsch, Physik, Geschichte, natürlich auch Kunst und Musik, ein- und vor allem AUF DIE BÜHNE zu bringen!

 

Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler:

Offenheit gegenüber neuen Arbeitsweisen

Flexibilität und Kreativität (Freude an neuen Gedanken)

Aushalten nonverbaler Phasen und hoher Konzentration bei der Körperarbeit

Bereitschaft zur Teamarbeit mit sehr unterschiedlichen Menschen (d. h. mit allen Mitschülerinnen und Mitschülern)

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Darstellendes Spiel laut dem Hessischen Kultusministerium:

„Aufgabe des Darstellenden Spiels ist die Auseinandersetzung mit den ästhetischen Ausdrucksformen und kommunikativen Möglichkeiten, die sich in der Geschichte des Theaters im weitesten Sinne entwickelt haben, sowie die inhaltliche Auseinandersetzung mit bzw. die Analyse von Texten, Kontexten, Situationen und Figuren in ihrem historischen und künstlerischen Rahmen. Diese spielpraktische und inhaltliche Aufgabenstellung wird ergänzt durch die Vermittlung der theoretischen Grundsätze, der Theaterformen (Schauspiel-, Musik-, Tanz- und Figurentheater) und der Theaterästhetik. Die Eigengesetzlichkeit der „Welt des Theaters", d. h. dessen semiotische Systeme, ihre Entstehung und Begründung können im Darstellenden Spiel durch praktisches Tun und die sich daraus ergebenden Erfahrungen einer theoretischen Analyse unterzogen werden” (Auszug aus: Rahmenplan Darstellendes Spiel, HKM 2010, hier: S. 4).